Cover des Buch "Hopscotch 8"

Cover des Buch „Hopscotch 8“

STORNOWAY (©Hans-Martin Goede) Vom Butt of Lewis bis zum Strand von Vatersay: Unterwegs mit dem „Hopscotch 8“ Fährticket auf den nordwestlichsten Inseln Schottlands, die auch als „Western Isles“ bzw.
auf Gälisch „Na h-Eileanan an Iar“ bezeichnet werden.

Am 24. Januar 2019 erschien das 180 Seiten starke Buch „Hopscotch 8 – Na h-Eileanan an lar – Die Äußeren Hebriden“ (ISBN 978-3-93288-432-0) und ist seither im Buchhandel erhältlich (Bestellhinweise am Ende des Artikels). Neugierig geworden? Dann lesen Sie doch „einmal quer“:

Anreise per Auto, Flugzeug und Fähre

Da es auf den Britischen Inseln kein kontinentales Festland hat, nutzen die Briten für ihre Hauptinsel (England, Wales und Schottland umfassend) die Bezeichnung „Mainland“ (Hauptland). Und so erreicht man vom „Mainland“ aus die Äußeren Hebriden mit dem Auto von den Fährhäfen via Oban nach Barra (Castelbay) oder nach Lochboisdale (Süd Uist), saisonal auch von Malaig nach Lochboidale, sowie von Uig auf Skye nach Tarbert auf Harris oder auch Lochmaddy, sowie von Ullapool nach Stornoway.

Einziger Anbieter für diese Fährverbindungen ist die Gesellschaft „CalMac Ferries“. Die Tickets lassen sich online buchen oder per Telefonhotline. Es gibt diverse Kombitickets, u.a. das „Inselhopping“ (die sog. „Hopscotch“) zu, von und zwischen den Äußeren (wie Inneren) Hebriden. Der Service per Telefonhotline wie E-Mail ist prompt und schnell, Anfragen zu Verfügbarkeiten von Plätzen für Autos auf den Fähren werden telefonisch direkt oder per E-Mail in der Regel binnen Stunden beantwortet. Keine Angst vor der Telefonhotline mit geringeren Englisch-Kenntnissen: Die Berater erkennen sehr schnell, ob und wie gut die sprachlichen Möglichkeiten sind – im Fall der Fälle wird umgehend auf langsames wie sprachlich gut verständiches „Oxford-English“ umgeschwenkt.

Um die Vielfalt der Äußeren Hebriden entdecken zu können, empfiehlt sich die „Nord-Süd- Route“ per Buchung des „Hopscotch 8“ mit den Fährverbindungen von Ullapool nach Stornoway, von Harris nach Berneray, von Eriskay nach Barra und von Barra nach Oban. In dieser Reihenfolge gelangt man zum einen auf der Rückfahrt auf dem schnellsten Weg zu den Flughäfen von Glasgow und Edinburgh – bzw. sind am Ende des Urlaubs bei Anreise mit dem eigenen Auto die Autobahnen nach Süden schneller zu erreichen. Außerdem bietet das quirllige Hafenstädtchen Oban eine gute Möglichkeit, nach der weitgehend „menschenleeren“ Tour sich wieder an die „große weite Welt“ zu gewöhnen.

Als Alternative kann man mit dem Flugzeug auf die Äußeren Hebriden gelangen. Neben Stornoway ist auch auf Benbecula ein „herkömmlicher“ Flughafen vorhanden. Diese werden u.a. von Glasgow aus angeflogen. Ein Erlebnis der besonderen Art ist allerdings der „International Airport Barra“: Ein kleiner Tower, ein kleines „kuscheliges“ Terminal mit „Check Inn“ und einem „Airport Cafe“ – und die Flieger haben als Start- und Landebahn den vorgelagerten Strand. Etwa zwei mal am Tag (je nach Ebbe bzw. Flut) startet und landet ein Flugzeug von und nach Glasgow – allerdings hat es wohl mehr Schaulustige am Strandrand bzw. Flughafenparkplatz, wenn die Propellermaschinen auf den weiten Sandflächen der Bucht, die durch die Ebbe freigelegt werden, starten und landen. Aufwärmen kann man sich bei „bestem schottischen Wetter“ auch im Airport Cafe, das ein breites Angebot an kalten wie warmen Speisen, Tee und Kaffee hat.

Hafenstadt Ullapool - Ausgangspunkt der Reise zu den Äußeren Hebriden mit dem "Hopscotch 8" Fährticket

Hafenstadt Ullapool – Ausgangspunkt der Reise zu den Äußeren Hebriden mit dem „Hopscotch 8“ Fährticket

Beginn einer Reise

Für den Start in den „Hopscotch 8“ kann es wohl kaum einen besseren Ort geben als Ullapool. Das Städtchen wurde erst im Jahr 1788 als Fischerhafen für den Heringsfang gegründet und ist seit jeher Ausgangsort für die Fähren auf die Äußeren Hebriden. Gelegen auf einer flachen Landzunge im Loch Broom, legt die Fähre nach Stornoway auf den Äußeren Hebriden für gewöhnlich zu einer humanen Zeit nach dem Scottish Breakfast ab. Mit einem Schwenker geht es Steuerbord in die Ausfahrt aus dem Fjord nach Nordwesten, raus auf den „Minch“, das offene Meer zwischen dem „Mainland“ und der Insel Lewis. [… mehr dazu im Buch!]

am Butt of Lewis - der Nordspitze von Lewis

am Butt of Lewis – der Nordspitze von Lewis

Lewis

Lewis ist die größte Insel der Äußeren Hebriden, zugleich ist sie am populärsten und hat archäolo- gisch mit den Steinkreisen, Menhiren und Brochs sehr viel zu bieten. Die weiten inneren Flächen mit Moorland und Heideflächen mit den Farben grau-grün, grün, gelb, gelb-grau und heiderot dominieren. Während die westliche Atlantikküste mit ihrer Wildheit erstaunt, ist der grünere Osten mit seinen Lochs spürbar windärmer. [… mehr dazu im Buch!]

die Highlands auf der Insel Harris von der "Golden Road" aus gesehen

die Highlands auf der Insel Harris von der „Golden Road“ aus gesehen

Harris

Harris hat seinen Namen von den Nordmännern – ins Englische übersetzt bedeutet er „High Land“ (Hochland). Dies ist auch die Ursache, warum die Hauptinsel Lewis, auf der sich auch Harris befindet, somit zwei Namen hat. Denn Harris ist keine Insel – nur der wildere, gebirgigere und weniger bewohnte Teil von Lewis, weshalb die Insel vielfach auch als „Harris & Lewis“ bezeichnet wird. Die verschwommene Grenze zwischen Harris und Lewis verläuft von Loch Réarsort im Westen zum Loch Seaforth im Osten. Eine genaue (verwaltungstechnische) Grenzlinie zwischen Harris und Lewis gibt es nicht. [… mehr dazu im Buch!]

Dünen auf der Insel Berneray, Äußere Hebriden

Dünen auf der Insel Berneray, Äußere Hebriden

Berneray

Wer schon immer eine Insel in kürzester Zeit durchwandern wollte, ist mit Berneray richtig beraten. Vom südwestlichen Kap „Rubha Bhoisnis“ bis zur höchsten Erhebung, dem Beinn Shleibhe mit 93 Meter im Nordosten, sind es nur 5,5 Kilometer. An der schmalsten Stelle misst Berneray gerade mal 2,1 Kilometer. Die meisten Touristen kommen bzw. fahren nach Ardmaree, dem Schiffsanleger von und nach Leverburgh (Harris). Da der „Hafen“ direkt am Damm von und nach Nord-Uist liegt, hat die Insel touristisch einen leichten Dornröschenschlaf. Dabei ist sie einen Besuch wert. Wenigstens für ein paar Stunden. [… mehr dazu im Buch!]

North-Uist - mit Blick nach Norden Richtung Harris

North-Uist – mit Blick nach Norden Richtung Harris

North Uist

Wenn man Nord-Uist auf der Karte betrachtet, fällt einem erst einmal ein durchlöcherter Schweizer Käse ein. Denn die Insel, deren Erhebungen über 100 Meter man an einer Hand abzählen kann, hat ebenso viel Land- wie Wassermasse: jede Menge „Lochs“ in den unterschiedlichsten Größen mit „Inseln auf der Insel“, zwischen den Seen viel Moor – und fruchtbare Machair im Westen und Südwesten. All dies erschließt sich vom Boden nicht unbedingt, ein Blick von oben hilft. [… mehr dazu im Buch!]

Regenbogen über der Insel Grimsay

Regenbogen über der Insel Grimsay

Grimsay

Wer von North Uist nach Süden Richtung Benbecula fährt, merkt in der Regel kaum, dass er „mal eben“ noch eine weitere Insel überquert: Grimsay. Da diese Insel über Straßendämme mit North Uist und Benbecula verbunden ist, aber moderne Navigationssysteme auf derartige Feinheiten kaum achten, muss man bewußt die Landkarte zur Hand nehmen, um diese nur etwa acht Quadratkilometer große Hebrideninsel in ihrer ganzen Schönheit erleben zu können. [… mehr dazu im Buch!]

unerbittlich bretteben: die Insel Benbecula

unerbittlich bretteben: die Insel Benbecula

Benbecula

Die Insel Benbecula ist vor allem eines: flach. Und schnell. Zumindest die Einheimischen. Wenn sie auf dem Weg zum Flughafen der Insel sind. Wenn man das touristisch entspannte Fahren auf den nördlichen Inseln der Äußeren Hebriden verinnerlicht hat, kommt man sich auf Benbecula ständig „im Weg“ vor. Diesen Eindruck hat man nicht nur als Tourist – das sagen auch Einheimische über sich selber: „In den Wintermonaten, wenn keine Touristen da sind, wird von einigen durchaus noch ein wenig mehr aufs Gaspedal gedrückt!“ [… mehr dazu im Buch!]

im Sommer ist South Uist die Insel der "blühenden Landschaften"

im Sommer ist South Uist die Insel der „blühenden Landschaften“

South Uist

Um die größte der südlichen Inseln der Äußeren Hebriden genießen zu können, reicht es nicht, der A865 von Nord nach Süd oder Süd nach Norden zu folgen – sondern man sollte immer wieder die abzweigenden schmalen Single-Track-Roads in die Machair im Westen und in die Wildnis der Berge im Osten nutzen. South Uist ist in den Frühsommermonaten wohl die schönste Inseln der Hebriden, wenn die Machairs der Westseite von Süd nach Nord sich in „blühende Landschaften“ verwandeln und ein buntes Farbenmeer mit summenden Insekten, sowie nicht zählbare Mengen von Brutpaaren der Wildvögeln die Dünen, Wiesen und Weiden bevölkern. [… mehr dazu im Buch!]

Eriskay - die Whiskyinsel

Eriskay – die Whiskyinsel

Eriskay

Die Insel Eriskay ist – ähnlich wie Grimsay und Benbecula – für viele Touristen nur eine Durchfahrtsinsel. Verbunden mit dem „Eriskay Causeway“ Damm nach South Uist sowie der Fähre nach Barra im Süden halten die wenigstens Menschen hier an, um dieses Eiland mit seinen sieben Quadratkilometern Größe kennenzulernen. „Ruhm“ erlangte Eriskay im Jahr 1941, als im Ersikay-Sund das Frachtschiff „Politician“ beladen mit 24.000 Holzkisten, die 260.000 Flaschen Whisky beinhalteten, havarierte. Seither gilt auf der Insel das Jahr 1941 „als das Beste der Inselgeschichte“. Wer eins und eins zusammenzählt, weiss warum. [… mehr dazu im Buch!]

Barra - die „All in One“ Insel der Hebriden

Barra – die „All in One“ Insel der Hebriden

Barra

Wer die Äußeren Hebriden im Schnelldurchlauf erleben will, dem sei Barra empfohlen: Zwei Fährhäfen, ein Flughafen, eine Ringstraße, ein großer Ort mit Grundversorgung, alterwürdige Kirchen, eine alte Festung, Ruinen, Moor- und Heideflächen, Machair, Felder, Weiden, ein paar Bäume, jede Menge Strände – und bis zu 383 Meter hohe felsige Berge zum Klettern. Konzentriert auf knapp 59 Quadratkilometer. Noch mehr auf weniger Fläche kann nicht. Nur wer die Schönheit dieser Hebrideninsel mit seiner digitalen Freundes- und Socialmediawelt sofort teilen will, der muss hier (noch) gewaltige Abstriche machen: „No Signal“ bzw. „E“ für „Edge“ sind (2018) die Standardanzeigen auf der Insel. Aber das ist vielleicht gut so. [… mehr dazu im Buch!]

die wilde Strandbucht von Vatersay

die wilde Strandbucht von Vatersay

Vatersay

Lange Zeit galt Vatersay als die „südlichste bewohnte Insel“ der Äußeren Hebriden. 1989 wurde sie durch einen Straßendamm mit Barra verbunden. Er ermöglichte den noch wenigen verbliebenen Insulanern weiterhin auf Vatersay zu wohnen, da ein Besuch des Arztes oder Einkauf in Castlebay vorher nur mit erheblichem Aufwand per eigenem Boot oder Fähre möglich war. Heute leben wieder rund 90 Menschen auf der malerischen, nur knapp zehn Quadratkilometer großen Insel, die vor allem für die in der Mitte der Insel zwischen Nord- und Südteil liegenden Strände berühmt ist. [… mehr dazu im Buch!]

die Rückfahrt von Castlebay nach Oban führt durch den Sound of Mull

die Rückfahrt von Castlebay nach Oban führt durch den Sound of Mull

Faszination Sound of Mull

Zum „Hopscotch 8“ gehört als Pflichtprogramm die Fährverbindung von Oban nach Barra, bzw. Barra nach Oban. Diese Strecke zählt unzweifelhaft zu den schönsten, die Schottland zu bieten hat. Verlässt man im Morgengrauen Castlebay mit der Fähre, geschieht dies mit einem Blick auf das langsam immer mehr in der Ferne verschwimmende und am Horizont im Meer versinkende Barra mit seinem 384 Meter hoher Ben Heavel im morgendlichen Sonnenschein. Während der Überfahrt kann man im Schiffsrestaurant sein „Scottish Breakfast“ einnehmen – und am späten Vormittag sich auf das Panoramadeck begeben, um die Ein- und Durchfahrt in den „Sound of Mull“ zu genießen, der – entsprechendes Wetter vorausgesetzt – atemberaubende Momente bietet und das abschließende Highlight einer Hebridenrundfahrt ist, bevor man am Ende in das quirllige Stadtleben von Oban entlassen wird. [… mehr dazu im Buch!]

Dieser Beitrag setzt sich zusammen durch Ausschnitte aus dem Buch “Hopscotch 8 – Na h-Eileanan an Iar – Die Äußeren Hebriden” (ISBN 978-3-93288-432-0) und ist im Buchhandel erhältlich (Verkaufsstellen sehen Sie HIER).

Fotos & Text © Hans-Martin Goede, Fotolizenzen gerne jederzeit auf Anfrage!

Kategorien: Leseproben